Bau des Werkstückes „Tischventilator“ im Rahmen der Top-Bildungspartnerschaft mit der Firma ODU

Am Donnerstag, 23. Mai 2019 besuchte die Firma ODU die Staatliche Realschule Waldkraiburg, um mit Schüler/-innen der 8. Jahrgangsstufe am Nachmittag in den Werkräumen einen Tischventilator zu fertigen. Die Anmeldungen zu diesem Projekt waren, trotz nachmittäglicher Verpflichtung, sehr zahlreich und gingen sehr schnell von statten.

Der Bau des Werkstückes ist Teil einer Top-Bildungspartnerschaft, welche die Realschule Waldkraiburg vor kurzem mit der Firma ODU geschlossen hat. Die IHK für München und Oberbayern übernimmt die anfallenden Materialkosten, ODU stellt die Ausbilder, bei deren Auswahl ehemalige Realschüler bedacht wurden, und die Realschule übernimmt neben einer anwesenden Lehrkraft die Bereitstellung der Werkräume samt der Werkzeuge.

Pünktlich um 13:15 Uhr begann der Projektunterricht. Herr Franz Schmid (Ausbildungsleiter gewerblicher Bereich/Firma ODU) und sein Kollege Herr Simon Finster begannen parallel in zwei Werkräumen mit dem Bau des Tischventilators. Beide ODU-Mitarbeiter hatten ein Team von jeweils vier Azubis der Firma ODU um sich vereint um den insgesamt 34 Schülerinnen und Schüler mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Bei der Auswahl der Auszubildenden wurde Bedacht daraufgelegt, ehemalige Absolventen/-innen der Staatlichen Realschule Waldkraiburg auszuwählen. Somit kam es schon zu Beginn des Ventilatorbaus zu einigen freudigen Wiedersehensmomenten. Dies ist neben allen handwerklichen Qualifikationen ein weiterer erfreulicher Nebenaspekt des Projektes. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, sich unbefangen mit nahezu gleichaltrigen, bereits in der Berufswelt integrierten, Jugendlichen bzw. Erwachsenen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Der Bau des Tischventilators verlangte den Teilnehmern, das gesamte werktechnische Spektrum vom Messen und Anzeichnen über das Trennen hin zum Fügen bis zum Umformen ab. Auch ein einfacher elektrischer Stromkreis mit einem Solarpanel, einem Elektromotor und einem einfachen Schalter musste verlegt und verlötet werden.

Bevor mit der Blechbearbeitung begonnen werden konnte, wurden die Teilnehmer auf die Gefahren von scharfkantigen Blechen hingewiesen. Es galt also das Verletzungsrisiko der scharfen Kanten (=Grat) mit einer Feile zu entgraten. Beim Messen und Anzeichnen an einem Aluminiumblech erfuhren die Schüler, dass hierfür kein Bleistift verwendet werden kann. Vielmehr muss man hierfür wasserfeste Stifte bzw. Reißnadeln nutzen. Beim Bohren des Bleches erlernte man, vorher die angezeichneten Bohrungen mit einem Körnen anzukörnen und beim eigentlichen Bohrvorgang Metallbohrer zu verwenden. Auch das Umformen des Bleches nach vorher genau festgelegten Winkeln war für viele technisches Neuland.

Der Motor des Propellers wurde mit einer Befestigungsklemme an dem Aluminiumgehäuse mittels einer Nietverbindung angebracht. Das Aluminiumgehäuse wurde mit Schrauben an dem Holzsockel befestigt. Das es hilfreich ist, vorzustechen, um eine Schraube leichter in ein Holz zu drehen, war eine der vielen neuen Erfahrungen an diesem so langen Arbeitstag.

Die Notwendigkeit des präzisen Anzeichnens und Umformens mussten viele leidvoll erfahren, da sich der Propeller nicht drehen wollte, da er sich verkeilt hatte. Letztendlich leuchteten die Augen aller Teilnehmer am Ende dennoch, da jeder Ventilator solarbetrieben frischen Wind um die erfreuten Gesichter wehte.

Auch der Schulleiter Herr W. Groß ließ es sich nicht nehmen den Fertigungsprozess mitzuverfolgen und ließ sich in Gesprächen mit den Jugendlichen von den Herausforderungen des Projektes erzählen. Bevor Herr Groß die Werkräume wieder verließ, bedankte er sich beim gesamten ODU-Team und bei den beiden Lehrkräften Herrn Martin Ruidisch und Herrn Franz Huber, welche das Projekt koordiniert hatten.

Am Ende des langen „Arbeitstages“ bekam jeder Schüler, nebst dem von der IHK gesponserten Tischventilator, eine Teilnahmebestätigung und eine kleine Taschenlampe von der Firma ODU geschenkt.

Alles im Allem war es ein, auch nach Meinung der teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, überaus gelungenes Projekt, welches im kommenden Schuljahr Wiederholung finden wird.