Nach zweijähriger, allseits bekannter Pause konnte die Firma ODU wieder einen Tischventilator mit interessierten SchülerInnen der 8. Jahrgangsstufe anfertigen. Die Zahl der Anmeldungen war, trotz nachmittäglicher Verpflichtung, so zahlreich, dass aus einem vorgesehenen Nachmittag zwei wurden. Für die SchülerInnen des Wirtschafts- bzw. des Französisch-Zweiges war das Projekt besonders wertvoll, konnten sie doch ein wenig in die praktische Arbeitswelt hineinschnuppern.
Unter der Schirmherrschaft der IHK München und Oberbayern, welche die anfallenden Materialkosten für das Werkstück übernimmt, stellen die Firma ODU das Schulungspersonal und die Realschule die Räumlichkeiten samt Werkzeugen und einer Fachlehrkraft.
Pünktlich um 13:20 Uhr begann der Projektunterricht. Die Herren Stefan Landenhammer und Simon Finster (Ausbilder im gewerblich-technischen Bereich der Firma ODU) begannen parallel in zwei Werkräumen mit dem Bau des Tischventilators. Den beiden ODU-Meistern standen jeweils vier Azubis zur Seite, um den insgesamt 39 SchülerInnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Bei der Auswahl der AuszubildendInnen wurde Bedacht darauf gelegt, ehemalige AbsolventenInnen der Staatlichen Realschule Waldkraiburg auszuwählen. Dies ist neben allen handwerklichen Qualifikationen ein weiterer erfreulicher Nebenaspekt des Projektes. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, sich unbefangen mit nahezu gleichaltrigen, bereits in der Berufswelt integrierten Jugendlichen bzw. Erwachsenen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Der Bau des Tischventilators verlangte den TeilnehmerInnen das gesamte werktechnische Spektrum vom Lesen technischer Zeichnungen hin zum Messen und Anzeichnen ab. Zudem wurde gebohrt, gebogen und genietet. Auch ein einfacher elektrischer Stromkreis mit einem Solarpanel, einem Elektromotor und einem einfachen Schalter musste verlegt und verlötet werden. Mit den Materialbereichen Holz und Metall wurden wichtige Erfahrungen gesammelt.
Beim Messen und Anzeichnen an einem Aluminiumblech erfuhren die Schüler, dass hierfür kein Bleistift verwendet werden kann. Vielmehr muss man hierfür wasserfeste Stifte bzw. Reißnadeln nutzen. Bevor mit der Blechbearbeitung begonnen werden konnte, wurden die Teilnehmer auf die Gefahren von scharfkantigen Blechen hingewiesen. Beim Bohren des Bleches erlernte man, vorher die angezeichneten Bohrungen mit einem Körnen anzukörnen und beim eigentlichen Bohrvorgang Metallbohrer zu verwenden. Danach mussten die scharfen Kanten (=Grat) mit einer Feile entfernt werden. Auch das Umformen des Bleches nach vorher genau festgelegten Winkeln war für viele technisches Neuland.
Der Motor des Propellers wurde mit einer Befestigungsklemme an dem Aluminiumgehäuse mittels einer Nietverbindung angebracht. Das Aluminiumgehäuse wurde mit Schrauben an dem Holzsockel befestigt. Dass es hilfreich ist, vorzustechen, um eine Schraube leichter in ein Holz zu drehen, war eine der vielen neuen Erfahrungen an diesem so langen Arbeitstag.
Letztendlich leuchteten die Augen aller Teilnehmer am Ende dennoch, da jeder Ventilator solarbetrieben frischen Wind um die erfreuten Gesichter wehte.
Auch der Schulleiter Herr W. Groß ließ es sich nicht nehmen, den Fertigungsprozess mitzuverfolgen und ließ sich in Gesprächen mit den Jugendlichen von den Herausforderungen des Projektes erzählen. Bevor Herr Groß die Werkräume wieder verließ, bedankte er sich beim gesamten ODU-Team. Auch Herrn Franz Schmid (ODU) und die Lehrkraft Herrn Franz Huber, welche das Projekt koordiniert hatten, schloss er in seine Dankesworte ein.
Am Ende des langen „Arbeitstages“ bekam jeder Schüler, nebst dem von der IHK gesponserten Tischventilator, kleine Präsente von der Firma ODU.
Alles in allem war es ein, auch nach Meinung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, überaus gelungenes Projekt, welches im kommenden Schuljahr Wiederholung finden wird.